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Woher kommt dieses Gefühl von Identität? Kontinuität? Konsistenz? Ein Gedanke folgt dem nächsten, in einem zusammenhängenden Muster. Wodurch entsteht dieses Muster? Wenn das in Frage kommende Muster, "Ich", kein definiertes, räumlich abgegrenztes Objekt ist - sondern eine in sich abgeschlossene Welt, in der es mindestens einen Beobachter gibt, der die Rasterpunkte des Musters von innen wahrnehmen kann... Das ist denkbar. Nicht nur das: Ich tue es. Und können solche Muster - gleich, wie wirr und zufällig sie in der realen Zeit sein mögen - sich auch ihrer selbst bewusst sein? Können sie sich vielleicht ihre eigene, sinnvolle Welt zusammendenken, wie ich es tue? Will ich immer noch aussteigen? Nein. Nein! Ich möchte Lebenskeime für eine Biosphäre entwickeln. Eine Umwelt. Es tut mir leid, ich drücke mich nicht sehr klar aus. Ich möchte einen kompletten Lebensraum erschaffen. Es ist nicht so aufwendig, eine grundsätzliche Topographie zu entwickeln, auf die Form der Berge, Täler und Küsten kommt es nicht an. Eine statistische Beschreibung genügt, eine Beschränkung auf die wesentichen fraktalen Dimensionen. Die Grösse des Lebensraums und die Variationsbreite von Klima und Landschaft sind entscheidend. Aber hat es einen Sinn, so etwas zu modellieren? Solche Effekte werden immer hypothetisch bleiben.

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Dieses Projekt ist eine Art Gedankenexperiment. Der Versuch eines Beweises. So könnte es funktionieren. Das ist richtig. Vergiss nicht, man muss die Phantasie der Leute anregen. Das Projekt ist die abstrakteste Programmierarbeit, die man sich denken kann. Nicht die Simulation einer nicht existierenden Welt, sondern quasi die "Simulation" einer Simulation, die niemals ausgeführt werden kann. Vielleicht lässt sich eine Lösung realisieren, die bestens funktioniert. Wozu? Als Hilfsmittel bei Gedankenexperimenten. Als Beweis, dass es vielleicht möglich ist. Es ist zu schön, um wahr zu sein. Ein Traumjob. Die Strasse da draussen kommt mir seltsam, fast erschreckend vor. Mir wird plötzlich klar, dass jedes Wort davon stimmt. Aber wenn ich mich nicht ganz und gar in diese Arbeit vertiefe, dann schaffe ich es nicht, dann wird nichts aus der neuen Welt. Es ist auch wichtig für mich, Erfolg zu haben. So geht es immer: Sie zerstört Brücken hinter sich, jagt Leute davon. Vereinfacht ihr Leben.

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Staubteilchen schweben durch den Lichtstrahl, der schräg aus einer Lücke zwischen den Vorhängen herabfällt, jedes einzelne nur für einen kurzen Augenblick in die Welt beschworen und wieder aus ihr verbannt. Ich kann mir nicht erklären, warum ich so lange geschlafen habe, aber es kümmert mich auch nicht. Ich schliesse die Augen und lasse meinen Geist treiben - und stocke, ohne zu wissen, warum. Ich habe etwas Dummes getan, etwas Verrücktes, etwas, das ich schon bald bitter bereuen werde. Mit einem Satz bin ich aus dem Bett, werfe mich fast auf den Boden, kauere dort, die Fäuste gegen die Augen gepresst, das Gesicht auf den Knien, während meine Lippen unhörbare Laute formen. Die Erkenntnis ist ein Schock, mit Händen zu greifen. Langsam kehrt die Erinnerung zurück. Ich habe damit gerechnet, dass meine Reaktionen so ausfallen werden. Alles geplant. Wie schrecklich ich mich in diesem Augenblick auch fühle, mein Verhalten entspricht den Erwartungen. Panik, Reue, dann Einsicht, Sich-Fügen.

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Wohin ich auch blicke, die Simulation ist perfekt. Ich schaffe meine Umgebung, indem ich den Blick auf sie richte. Der Verlauf der hypothetischen Lichtstrahlen, die die einzelnen Zapfen und Stäbchen meiner simulierten Netzhäute erregen, wird in seine virtuelle Umgebung zurückverfolgt - damit steht fest, was gerade zu berechnen ist. Alles in diesem Zimmer ist zur rechten Zeit fein genug strukturiert, um mich zu täuschen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich weiss das alles, die technischen Einzelheiten sind mir seit Jahren vertraut. So schnell du deinen Kopf auch drehst, du wirst nie merken, was tatsächlich um dich herum geschieht... Erneut schliesse ich die Augen. Als ich sie nach einer Weile wieder öffne, ist das Gefühl ein wenig erträglicher geworden. Jetzt auf einmal fällt mir ein: Was macht mich denn so sicher, dass ich aus Fleisch und Blut bin? Ich lache bitter, denke nicht einmal daran, diese Möglichkeit ernsthaft zu erwägen. Meine Empfindungen drohen mich noch mehr an diesen Körper zu fesseln, an diesen Ort zu bannen. Ich bin ein zerhackter, verlangsamter Spielzeugmensch. Ich bin eine Kopie.

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Welches grosse Projekt? Es ist zwecklos, diese Welt erkunden zu wollen. Selbst die ersten kleinen Schritte kann ich mir sparen. Das Bedürfnis, aus dem Fenster zu schauen, kann ich doch nicht unterdrücken. Der Blick ist fehlerfrei: Gebäude, Radfahrer, Bäume, alles wirkt täuschend echt. Die Fussgänger und Radfahrer auf der Strasse - sie sind nicht aufzuhalten, lassen sich nicht stören, gehen unbeirrbar ihrer Wege wie starke, völlig desinteressierte Roboter. Nicht kalt, aber fremdartig und undefinierbar. Neutral. Die Strasse ist eine Art dreidimensionaler Tapete. Und die physikalische Realität hinter allem? Genug. Ich muss es hinter mich bringen. Man bezeichnet den Vorgang als Aussteigen. Ich bin nichts weiter als ein Traum... ein flüchtiger, bald vergessener Traum.

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Was will ich eigentlich? Ich habe kein Recht, mit meiner Umgebung unzufrieden zu sein. Unter anderem ein schöner Frühlingstag. Einfach zu existieren, ist das nicht genug? Dieser Körper hier will nicht ausgelöscht werden. Er will weitermachen, ausharren, leben. Und wenn dies hier nur eine Farce ist, ein Abklatsch des wirklichen Lebens - es gibt nichts, was man nicht verbessern kann. Für einige Sekunden glaube ich fast, zufällig in einen Park geraten zu sein - eine versteckte Oase in diesem Teil der Stadt, ein gut gehütetes Geheimnis, auch wenn es noch so unmöglich ist. Ich wende mich ab. Ich weiss nicht, ob ich mich ärgern oder so viel Raffinesse bewundern soll. Fehlfarben... aber der Ausdruck ist eine Tautologie. Alles ist stilisiert, jede Farbe ist falsch, wie auf einer Art Karte, die bestimmte Eigenschaften einer Region durch bestimmte Farben wiedergibt. Manchmal ist das Bild mehr, manchmal weniger abstrakt - je nachdem, was der Rechner darzustellen versucht. Das sind die "Naturgesetze" dieser Welt. Ich hätte erst gar nicht damit anfangen sollen. Dagegen ist das Herumspielen an einzelnen Parametern trivial.

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Eine künstliche Welt...? Ja. Jemand, der die Rohdaten ohne den Schlüssel für die Zuordnung sichtet, kann ein Leben lang in diesem Berg aus Zahlen wühlen, ohne je herauszufinden, welche Bedeutung sie haben. Ich betaste die kleine Wunde am Unterarm. Sie schmerzt... überaus realistisch. Woher kommt diese täuschend echte Empfindung? Schmerz und das Denken an Schmerz, das ist keineswegs ein und dasselbe. Jede meiner Annahmen muss im Experiment geprüft werden. Und nichts ist trügerischer als das scheinbar Selbstverständliche! Nun gut: Wenn das alles nicht zählt, was dann? Menschen denken nicht in geologischen Zeiträumen. Menschen denken in Stunden und Tagen, und was während dieser Stunden und Tage geschieht, das interessiert sie. Menschen. Ein Ratespiel. Ein Kriegsfilm. Die Abendnachrichten. Dämmerung legt sich über die Stadt. Will ich tatsächlich noch immer aus diesem Traum aufwachen? Dafür ist es zu spät. Der Schaden ist zu gross. Das natürliche Gleichgewicht ist nur noch ein Artefakt, künstlich wie... das Mikroklima einer Großstadt.

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Hör mir zu. Hör mir einfach nur zu! Wie oft muss man es dir denn sagen? Es spielt eben keine Rolle, wie du dich fühlst. Aber... wann wirst du endlich aufhören, deine Zeit zu verschwenden, dein Geld, deine Kraft - wann wirst du aufhören, dein Leben zu vergeuden? Du bist nicht stark genug, das hier zu Ende zu bringen. Was denkst du dir bloss dabei? Glaubst du wirklich noch, du bist mutig - oder verrückt - genug, dein eigenes Versuchskaninchen zu spielen? Glaubst du es wirklich?

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Bürger der solipsistischen Nation zu sein bedeutet, in einer eigenen Welt mit ihren eigenen Gesetzen zu leben, egal, was man dabei riskiert. Es bedeutet nicht, an der eigenen Dummheit zu sterben. Gibt es einen Grund, im Notfall-Modus zu bleiben? Muss ich schnell Entscheidungen treffen? Aufregung und Ruhe, Ermüdung und Erholung, in unaufhörlichem Wechsel. Bewegung als Selbstzweck. Ich bin Bürgerin der solipsistischen Nation. Was draussen passiert, kümmert mich nicht... aber trotzdem brauchen wir gewisse Garantien, gesicherte Mindeststandards. Ich kann es nicht bezahlen. Mach dir nichts vor: Du bist dazu verdammt, in den Slums zu wohnen - aber es spielt keine Rolle. Kurzhaarig, knochiges Gesicht, scharfe graue Augen. Asketisch, entschlossen, sachlich. Wessen habe ich mich schuldig gemacht? Perfekte Erinnerung, sonst nichts. Ich habe meine Umgebung, meinen Körper, meine Persönlichkeit, meine Wahrnehmung verändert - oder besser: verfremdet, aber alle meine Erfahrungen sind zu Bestandteilen des alten, immer gleichen Selbst geworden. Alle Streiche, die ich meinem Gedächtnis habe spielen wollen, sind meinem Bewusstsein hinzugefügt worden, haben es nicht einfach ersetzt. Am Ende bin ich immer ein und dieselbe Person geblieben, die die Verantwortung trägt und die Scherben wieder zusammensetzen muss. Der Gedanke, dass ich am Ende diese Integrität aufgeben soll, macht mich schwindlig vor Furcht. Sie ist das letzte Überbleibsel der Illusion, Mensch zu sein. Die letzte grosse Lüge.

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Möchtest du, dass ich weitermache? Oder willst du wieder von vorne anfangen? Ich habe mich bemüht, nicht an Geld zu denken. Natürlich. Das Problem der zerbrochenen Vase. Ich beginne zu zittern. Es beginnt, hört auf und kommt wieder, in immer neuen Wellen. Ich spüre eine tiefe Befriedigung. Es ist, als würde ich meine Kleider zerreissen, mir die Haare ausraufen, mich verstümmeln. Mein Gesicht ist hochrot geworden und brennt, wie ich es seit den Wutanfällen meiner Kindheit nicht mehr gespürt habe. Ich habe nicht den Wunsch, mir selbst Normalität weiszumachen. Schert man sich zu sehr um die Realität, wird das ständige Beobachten der Infrastruktur zur Zwangsvorstellung. Kümmert man sich zuwenig darum, dann verliert man sich immer mehr in einer selbstzufriedenen Fantasiewelt, in der das Leben weitergeht und alles Widersprüchliche vermieden oder weggeleugnet wird. Nur ein Gedankenexperiment! Ist das zuviel verlangt? Mehr habe ich auch an mir selbst nicht versucht. Fast hätte ich gelacht. Ich weiss immer noch nicht, wie man lebt. Sachlichkeit, Ehrlichkeit, Selbstgefälligkeit - Wahnsinn. Wie gesagt, ein Drahtseilakt. Ich bin des ewigen Nachdenkens müde, der bohrenden Frage in jeder wachen Sekunde: Wer bin ich? Ich bin nur eine Ansammlung von nüchternen Daten. Das Wunder ist, dass ich überhaupt an meine Existenz glauben kann.

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Ich spaziere zum Brunnen. Beim Näherkommen bemerke ich, dass die feinen Wasserspritzer nicht spürbar sind. Wenn ich die Hand ins Becken tauche, fühle ich nichts, die Bewegung meiner Finger hinterlässt keine Spuren in dem aufgewirbelten Schaum der Wasseroberfläche. Mit diesem Modell ist keine Interaktion möglich. Der Brunnen ist ein geschlossenes System. Ich könnte es einrichten, dass mich solche Dinge nicht mehr stören. Das will ich aber nicht. Ich bin noch immer ein Mensch, ich habe immer noch so etwas wie einen Charakter. Ich will nicht gleichgültig sein. Und wenn ich dieses isolierte Leben nicht ertrage? Kein Körper, keine Müdigkeit, keine Ablenkung. Nur beobachten. Zusehen, wie Wirklichkeit entsteht. Alles hier drinnen ist Fiktion, eben nur Schein. Auch du bist nur Schein... und ich. Ändern? Wie denn? Virtuell bleibt virtuell! Ich kann nicht einfach etwas anderes daraus machen. Keine Verbindung, keine Kommunikation nach draussen. Eine Insel fern der Realität, irgendwo, nirgendwo.

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Komm wieder auf den Boden der Tatsachen. Erde unter den Füssen, wärmendes Sonnenlicht. Es ist die einzige Welt, die wirklich zählt. Ich kann nicht so tun, als wüsste ich das nicht. Diese Welt ist ein psychologisches Bedürfnis, die Realität als solche erweist sich für immer als unzugänglich. Und wenn du in einer anderen Welt warst, dann in einer künstlichen, irrealen Welt. Leere Batterien... ein leeres, totes Universum. Laut sage ich: "Ich habe nichts zu befürchten!"

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Ich starre in eine Zukunft, die sich in einem Korridor aus Spiegeln in der Ferne verliert. Ich muss an die frische Luft. Diese Umgebung ist nicht mehr als ein Flickwerk, ein heilloses Durcheinander. So ein System ist einfach nicht komplex genug, detailliert genug oder auch nur konsistent genug, um sich selbst erhalten zu können. Aber es muss auch die Möglichkeit geben, dem Fremden, völlig Andersartigen gegenüberzutreten. Wir dürfen uns nicht selbst einer solchen Chance berauben. Scheiss drauf, was kümmerts mich? Vielleicht gibt es zuerst meine Phantasie, und dann modifiziere ich mein "Wissen" über sie so lange, bis es dazu passt. Ist das ironisch? Nein, ich habe meine Ironie rausgeschnitten. Es ist mir egal, egal, egal. Man muss nicht warten, bis es ein komplettes, funktionsfähiges Modell gibt.

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Rein gefühlsmässig scheint die komplexe Aufeinanderfolge von Simulationen in Simulationen leicht verletzbar und instabil zu sein - jede neue Ebene potenziert das Risiko einer Katastrophe. Die Anordnung entspricht bildlich einem mehrdimensionalen Kartenhaus, das perfekt ausbalanciert ist und in einem Universum ohne jede Erschütterung und Luftbewegung existiert. Ich bemerke zufrieden, dass die Konstruktion der einzelnen Simulationsebenen fehlerlos ist - und solange die Etage darunter hält, kann nichts passieren. Sie beginnt wieder zu weinen, dann fasst sie sich plötzlich. Ich habe das alles nur mir selbst angetan, es war der reine Irrsinn, eine einzige Qual. Ich lebe nicht. Denkst du etwa, dass ich lebe?

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Schliesslich erkenne ich, was mich schon die ganze Zeit stört: Nichts an diesem Himmel verändert sich. Die Wolken sind bis zur kleinsten Einzelheit vollkommen regungslos - ich habe die Wolken eingefroren. Der Wechsel meiner Stimmungen ist genau festgelegt. Ein Augenblick folgt dem anderen, völlig ungezwungen, und mein Verstand wird sich nicht damit quälen müssen, etwas anderes zu tun, als seiner inneren Logik zu folgen. Vielleicht habe ich mein Schicksal in fremde Hände gelegt? Oder habe ich vollkommenen Solipsismus gewählt? Warum zur Hölle bin ich wach? Ich habe die Katharsis gewollt oder nicht? Sie flüstert: "Neustart." Die Bewegungen meiner Augen und meines Kopfes stimmen nicht. Ich kann jederzeit ausbrechen, wenn ich will. Ich bin nur Beobachter. Ich muss keine Furcht haben. Es ist immer möglich, etwas völlig Neues zu schaffen: eine neue Kunstform, eine neue Wissenschaft, eine neue Ästhetik. Oder eine neue Leidenschaft. Denk nach, denk nach. Aber schnell. Ich weiss nicht, wo ich beginnen soll, um all diesen Dingen einen Sinn zu entlocken. Ich habe noch keinen festen Boden unter den Füssen. Du kannst deine Nachbarn programmieren, wie du möchtest. Und wenn ich nichts mache? Vorgegebenes Verhalten. Sie gehen mir aus dem Weg. Diese Stadt ist eine Fälschung. Und dann beginnt sich jedesmal der Nebel in meinem Kopf zu klären, und ich erkenne die Wahrheit. Ich lebe in einem Artefakt.

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Ich erwache aus einem traumlosen Schlaf. Ich fühle mich frisch und ausgeruht. Das Bett und das Zimmer erscheinen mir fremd. Alles wirkt auf eigenartige Weise unberührt, nicht durch menschlichen Gebrauch verschmutzt. Ich bin verwirrt, aber eigenartigerweise nicht beunruhigt. Sicher wird sich bald eine Erklärung finden. Gefährlich. Wann wird das endlich in deinen verdammten Schädel gehen? Wenn sie diese Umgebung kontrollieren, dann bin ich machtlos. Sie können mich vergewaltigen, foltern, quälen, was immer sie wollen. Sie kontrollieren doch das gesamte Universum, oder nicht? Also gibt es hier nichts, dem ich vertrauen könnte. Wir sind immer noch die alten, zusammengestückelten Modelle menschlicher Körper, natürlich erweitert und nach individuellen Gesichtspunkten angepasst. Ich will das nicht. Ich will nichts von alledem. Alles, was ich kenne, geht im statischen Rauschen unter.

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Warum zur Hölle wird die Illusion nicht perfekt? Rede mit mir. Irgend etwas ist nicht in Ordnung. Ich versuche, die Lücke in meinem Gedächtnis zu schliessen. Ich habe an meinem Gedächtnis herumgespielt, das ist offensichtlich... Keine Trauer, kein Schmerz. Kein Glücklichsein? Nichts passiert. Offensichtlich hat irgend etwas versagt. Die Frage ist, auf welcher Ebene. Ich bin nicht einmal sicher, ob das Problem auf die Region beschränkt ist oder ob es sich langsam ausbreitet... oder ob es vielleicht schon überall angefangen hat. Vielleicht geraten einige Leute in Panik... Aufstände? Plünderungen? Das Gras ist weich, der Himmel hell, die Luft ruhig. Ich lasse mich nicht täuschen. Es hat schon früher Augenblicke wie diesen gegeben, Augenblicke, in denen sich die Stille nähert. Sie bedeuten nichts, kündigen nichts an, ändern nichts. Die Stille meines Gartens beginnt an meinen Nerven zu zerren... es ist, als starre ich auf ein unverständliches Diagramm oder ein abstraktes Gemälde, das ich nicht zu analysieren vermag. Ich blicke über den Rasen, und plötzlich zerfliessen Farben und Texturen vor mir zu bedeutungslosen Flecken aus Licht. Nichts hat sich bewegt, nichts hat sich verändert - nur meine Fähigkeit, die Anordnung von Licht und Farben zu interpretieren, ist verschwunden. Der Garten hat aufgehört zu existieren. Panik steigt in mir auf. Blind taste ich nach meinem Handgelenk. Die Welt ringsumher ist wieder da. Ich rolle mich im Gras zusammen und singe leise vor mich hin.

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Die feste Hierarchie zwischen Realität und Simulation existiert nicht länger. Wieder werden meine Befehle ignoriert. Aber es gibt keine strikte Logik, die diese Phänomene untermauert. Alles wäre möglich. Ein Gesang aus schwachem Zirpen und Summen liegt in der Luft. Es könnten Grillen, Bienen oder Wespen oder auch Mosquitos sein. Mir fehlen die Worte. Diese Welt ist offensichtlich nicht mein Werk, sie existiert aus sich selbst heraus. Aber ich habe schon schlimmere Gegenden gesehen. Vielleicht haben wir eine Art grammatischen Fehler gemacht. Vielleicht hat irgend jemand... ich weiss nicht... eine Art neuer Umgebung konstruiert, die viel besser ist... Die leere unzerstörbare Stadt tut nichts, ausser sich selbst zu wiederholen: existieren, existieren, existieren. Wer bin ich? Ich drücke auf ein Symbol mit der Aufschrift KLARHEIT. Sie strahlt wie ein Idiot - wie ein Kind. Ich habe gerade einige Veränderungen an meinem Gemütszustand vorgenommen.

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Ich glaube, ich habe jetzt die Hirnwelleninformationen, die ich brauche. Ja, heute hat alles geklappt. Quatsch, denkt sie. Du willst mehr als das. Auf eine lange Reise? Auf welche lange Reise? Ich fahre doch nirgendwo hin! Die Wahrheit ist subtiler: Keine festen Bezugspunkte, keine unbeweglichen Objekte, keine absolut gültigen Gesetze. Aber der Winkel meines Geistes, der für solche Dinge reserviert ist, hat längst etwas gewittert. Ich versuche, mich ausschliesslich auf das Aufsteigen in die Bewusstseinsebene zu konzentrieren, während ein Strom von panischen Fragen wie Blitzlichter in meinem Kopf zerplatzt. Ich reibe mir die Augen und blicke noch einmal vorsichtig auf. Ein leises Knattern, das ich nicht identifizieren kann, ist das einzige Geräusch. Es hat also schon angefangen, denke ich stöhnend. Meine Kiefermuskeln spannen sich. Und da liegt das Problem.

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Weil sie ein echtes Ungeheuer im Umgang ist. Ein gefangenes Gehirn, genial, aber vollkommen fremdartig. Ihr Verständnis der menschlichen Sprache ist nicht ausreichend, sie kann dieser Logik nicht folgen. Sie kennt keine Prioritäten, jeder Sinn für Bedürfnisse oder Ziele geht ihr ab. Sie denkt, aber sie bietet keine Lösung. Und dann endet das Ganze in totaler Verwirrung. Na schön, es ist faszinierend. Aber ich kann jetzt keine Extra-Belastung gebrauchen, auch keine Ablenkung. Die ersten Anzeichen von Schwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten. Sie weiss nicht, wie es ist, wenn man im Dreck steckt. Sie weiss es mit dem Verstand. Aber sie weiss nicht, was ein echter dreckiger Kampf ist. Der Befehl lautet: die tiefste Zelle, keinerlei Kontakt. Ich entdecke weder Schmutzflecken noch Essensreste oder vertrocknetes Blut an mir. Eiskaltes Wasser platscht mir ins Gesicht. Ich liege auf dem Fussboden. Es ist still. Niemand ist hier. Alles ist alt. Alles ist billig. Alles ist schwarz oder grau. Ich bin mir einfach nicht sicher. Ich bin noch nicht soweit, dass ich irgend etwas versprechen kann. Clevere Arbeit. Kommt nur etwas zu spät. Die Probleme beginnen, wenn wir zu clever sind. Oder vielleicht nicht clever genug.

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Es ist eine schöne Geschichte. Etwas in ihr spricht mich an, obwohl sie mich auch zornig und ängstlich macht. Einige der leeren Städte sind tot und deshalb ohne Gefahr zu betreten. Meiner Meinung nach sind die Städte nicht bösartig. Nur unzuverlässig. Aus den Augenwinkeln nehme ich am nördlichen Horizont ein weisses Glitzern wahr. Es kann ein Ort sein, ein Gegenstand, ein Gedanke, ein Gefühl. Ich muss mir selber gratulieren. Meine Darstellungen sind gut. Das Innere zeigt eine einfache Welt aus winzigen Plastikfiguren, die an ihren Sitzen festgeklebt sind. Superdeterminismus. Alles muss so geschehen, wie es geschieht. Alle Unterschiede zwischen dem Beobachter und dem beobachteten Objekt, zwischen den Ereignissen und den Beteiligten sind willkürlich festgelegt. Ich muss das sagen, was ich sage. Ich muss so reagieren, wie ich reagiere. Was ich mir vorstelle, ist recht einfach: Dieser Körper verfügt über eine ganze Reihe von eingebauten Fähigkeiten. Er ist nur eine Maschine. Sie macht genau das, wofür sie konstruiert worden ist.

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Ich kenne meinen Namen, weiss, wo ich wohne, kann mich aber nicht erinnern, woran ich arbeite. Die Luft, obwohl kühl, riecht sauber. Die bekannten Konturen um mich herum verschwimmen bedrohlich. Vielleicht, wenn alles wieder da ist... Das Gedächtnis ist die Grundlage dafür. Erkenntnisse entstehen aus Zusammenhängen, Daten, die sich miteinander verbinden, besonders gern über die Grenzen der Bezugslosigkeit hinweg. Wenn die Informationen entführt sind, können sie sich nicht mehr zufällig verbinden. Szenen aus alten, schlechten Filmen gehen mir durch den Kopf. Ich muss alles wieder in Ordnung bringen. Mit wem rede ich? Diese verdammte Angelegenheit setzt mir zu. Ich bin Soldat. Berufssoldat. Ich habe früh gelernt, das zu tun, was getan werden muss. Selbst wenn es stinkt. Das ist Teil des Jobs. Man merkt nicht, was passiert, denn es... es zerstört dein geschlossenes Bezugssystem. Sie drücken den Knopf - was passiert? Der Zielbereich verschwindet. Nach einiger Zeit stellen die Leute fest, dass nicht alles in Ordnung ist.

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Die Düsternis kommt zurück wie ein Nebel. Krachende Waffen, schreiende Banditen, kopflose Flucht über kahle Lichtungen. Abwehr von wem oder was? Und überhaupt, was habe ich schon zu verlieren? Sie scheint imstande, Szenen mit dem bestürzenden Hinweis auf unsichtbare, unbekannte, fremdartige Präsenzen zu schaffen, die gerade am Rande der Wahrnehmung lauern. Ich fühle mich zunehmend unbehaglicher. Ist da jemand, auf den man sich verlassen kann, wenn es hart auf hart geht? Irgendwas wird hier direkt vor mir über die Bühne gehen. Das schreien mir alle meine Instinkte zu. Und dies ist nur der Eingang zu dem System. Die Lichtung ist verlassen. Natürlich besteht ein Risiko, dass sich das, wonach ich suche, viel tiefer im Inneren des Systems befindet, aber dieses Risiko muss ich eingehen. Hängt alles davon ab, wie das System organisiert ist. Ich habe Glück. Null Problemo. Die Logik ist wasserdicht. Man braucht nicht gross nachzudenken, um zu erkennen, dass manche Dinge falsch sind. Das ist etwas, das man empfinden muss. Wenn man nichts empfindet, hat man keinen Sinn für richtig und falsch.

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Schockbehandlung klappt nicht, wenn man nicht bereit ist, sie auch durchzuziehen. Oder? Es ist noch alles da. Ich muss einfach damit leben. Irgendwo in der Gosse. Spielt keine Rolle. Diesen Kummer wirst du immer mit dir herumschleppen. Und du belügst dich. Und es klappt sowieso nicht. Sie ist so zielstrebig auf Selbstzerstörung aus... Aber das ist jetzt unwichtig. Die Botschaft bezieht sich auf andere in der gleichen Situation. Nämlich, wenn man nicht die ganze Zeit so verdammt hart mit sich selbst umspringt, ist es viel leichter, anderen etwas zu bedeuten.

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Das verstehe ich nicht. Die Hälfte dieses Drecks ist völlig irrelevant. Es muss irgendeine Verschlüsselung geben. Es ist die gleiche unangenehme Mischung, die ich an jedem Ort der Welt erwarte: Aggression, Lust, unter der Oberfläche brodelnde Gewaltbereitschaft. Jedenfalls befinden wir uns jetzt in einer Sackgasse. Wenn ich weiter die Systeme der Welt durchsuche, wird das Bild vielleicht nur noch trüber. Mal angenommen, es gibt eine Möglichkeit, die Menschen zu verändern. Sie ruhiger zu machen. Gefügiger. Leichter zu kontrollieren. Irgend etwas, um diese verrückte Gewalttätigkeit in ihnen auszulöschen. Keine Zerstörung mehr, keine Kriege mehr. Es muss irgendeinen Vektor geben. Aber warum soll ich davon abgehalten werden? Als Film wäre es nicht der gross Hit, ich weiss. Wissen sie schon Bescheid? Ist es möglich, dass sie mich beobachten? Nach Zeichen von Schwäche Ausschau halten? Warten, dass ich einen Fehler begehe? Alles ist möglich. Gehirnwäsche und Gedankenkontrolle erreichen Ebenen subtiler Verfeinerung, von denen die grossen Diktatoren nicht einmal träumten. Du darfst lenken, oder du wirst gelenkt.

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Es wird kompliziert. Wo kommst du her? Wo wohnst du? Ich wohne hier. Hältst du es für ungefährlich, auf die Strasse zu gehen? Ich weiss, welche Pflanzen ungefährlich sind und welche nicht. Ich weiss, was man anziehen soll und was nicht. Ist das Teil des Experiments? Teil des Plans? Hinaus in die Nacht! Heute abend gibt es praktisch keine Einschränkungen. Schreckt nicht zurück vor euren Pflichten. Wenn wir grausam sein müssen, um gütig zu sein, so sei es! Die Gesetze der Natur sind hart, und auch wir müssen hart sein, wenn wir die natürliche Ordnung aufrechterhalten wollen. Umgekehrte Anatomie, so muss es enden. Du bist kein kleiner Roboter wie die anderen. Ich suche eine bestimmte frenetische Struktur für ihre Stimmen. Etwas von ihrem Stoffwechsel sollte mit hineingebracht werden... ihr schneller aufgeregter Herzschlag... Du hast interessante Unvollkommenheiten.

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Angeblich soll das Programm entspannen. Das Wort ist zwiespältig... In einem gewissen Licht nehmen Dinge einen anderen Aspekt an, können sich ändern. Also nichts Reales. Sie spricht, doch ohne ihre Stimme zu gebrauchen. Ich... ich bin hungrig. Sie erschöpfen mich, diese Träume. Sie sind schön, aber sie erschöpfen mich. Das Thema? Wir sind das Thema. Das einzig Wichtige, denn unsere ganze Lebensweise steht auf dem Spiel. Ich merke, wie mein Körper zu reagieren beginnt. Geben und nehmen, geben und nehmen. Einen Moment lang will ich mich einfach umdrehen, weggehen und sagen, das ist nicht meine Sache, soll sich jemand anders darum kümmern. Doch ich weiss, dass ich das nicht kann. Es gibt niemand anders. Sie hat wieder dieses Glitzern in den Augen.

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Ich liege wieder mit dem Gesicht nach unten im Schmutz. Dann ändert sich die Szenerie. Das Haus ist jetzt eine ausgebrannte Ruine. Die Zombies schlurfen mit ausgestreckten Armen auf mich zu, die Gesichter leer und zugleich voller Qual. Was alles so fürchterlich macht, ist die absolute Unpersönlichkeit, die allem anhaftet. Du bist da auf etwas Schlimmes gestossen. In der Dunkelheit kann ich keine Einzelheiten erkennen. Spiel, Satz und Sieg. Ich habe nichts, denke ich. Und ich kann nicht darüber reden. Die Abschaltung aller Systeme ist von einem Diagnoseprogramm ausgelöst worden.

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Ein paar Augenblicke verstreichen. Rituale müssen erfüllt werden. Gewisse Dinge müssen auf eine gewisse Art erledigt werden. Es ist eine Frage des Respekts. Farbenprächtige exotische Vögel flattern umher. Büsche, blühende Sträucher, Blumenbeete. Ein Wasserfall. Ein Pfad, der sich durch die Anlage windet wie ein Strom aus reinweissem flüssigen Marmor. Der Rest ist ernst, sogar grimmig. Diese Kerle, sie machen mich krank. Sie sind wie Hunde. Es gibt nichts, was sie nicht für Geld täten. Sie haben die Trennlinie zur Finsternis längst überschritten. Niemand macht sich etwas daraus. Jeder hier hat sein eigenes Überlebensprogramm. Wissen wir. Dies ist unser Sektor. Freie Zone. Keine Ausweise, keine Kennmarken, keine Beschränkungen. Keine Systemidentifikationsnummern. Kein wie immer geartetes offizielles Irgendwas. Es ist wie ein mörderisches Ballett.

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Sieht perfekt aus. Das Hirn ist ständig mit einem Signal gekoppelt, das auf geringstmögliche Stärke eingestellt ist. Das reicht zwar nicht, um sie vollständig von der Realität abzuschneiden, aber es ist mehr als genug, um sie die Welt, die reale Welt, durch eine rosa Brille sehen zu lassen. Was sie sehen, ist eine Enklave der Macht und des Geldes. Wo jeder sein will. Keine Wahl. Die Vorstellung macht mir angst, aber ich reisse mich zusammen. Ich sage mir immer wieder, dass ich in Wirklichkeit gar nicht hier bin. Ich bin in Sicherheit. Sie grinst. Was dann geschieht, trifft sie völlig unvorbereitet. Die Dinge bewegen sich so rasch, dass ich nicht mehr mitkomme. Alles sieht cool aus. Es geht mir blendend. Äusserst erfreulich, äusserst zufriedenstellend. Willst du mitmachen? Jeder will irgendwas. Die Botschaft ist klar. Ich lese sie jeden Tag in den Augen der Leute. Geld regiert. Die Musik wird noch lauter. Lichter blitzen und flackern.

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Ihre Miene ist wie aus Stein gemeisselt, ausdruckslos. In der Stimme liegt gar nichts, keine Bosheit, nicht einmal eine Spur von Drohung. Es spielt keine Rolle. Nichts, was sie sagt, spielt eine Rolle. Ihre Stimme klingt fast mechanisch, als sie murmelt: "Keine Chance." Die Augenblicke dehnen sich wie Minuten. Sackgasse oder Tod? Ich bin schon öfter an dieser Weggabelung gestanden. Manchmal kommt mir vor, mein ganzes Leben setzt sich aus Augenblicken wie diesen zusammen. Mein Herz rast, aber ich kann dem Tod problemlos ins Angesicht schauen. Was geschieht, geschieht eben. Fast im Flüsterton sagt sie: "Beim nächsten Mal musst du schneller sein." Es ist mir egal. Mach deinen Job oder stirb. Das oder gar nichts. Der Vogel ist gestartet.

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Sie lehnt am Eingang und starrt ins Nichts. Natürlich starrt sie nicht ins Nichts. Gerade ist alles noch cool, und im nächsten Augenblick ertönt plötzlich Gewehrfeuer von draussen. Und dann rennen alle durcheinander wie bei einem Feueralarm. Wie aufgescheuchte Ratten. Noch einmal das Stakkato einer Salve, und wieder ein Schrei, der noch eine Weile anhält, bevor er schliesslich abrupt abbricht. Alle lauern geduckt in der Dunkelheit. Es wird immer besser. Was ist mit dem Informationsfluss los, kann mir das jemand sagen? Die Verdrahtung ist heute eine andere. Es gibt keine Manieren, keine offiziellen Regeln oder Wettkämpfe. Wie Löwen in der Wildnis. Das gleiche Flair von Lässigkeit und latenter Gewalttätigkeit... Manchmal fühle ich mich wie eine entsicherte Waffe, die einfach vergessen worden ist. Oder so ähnlich. Was ist das? Ruft mich jemand? Ich weiss nicht, wer und warum, und es ist mir auch egal. Ich ignoriere das Rufen. Jemand packt meine Schulter und rüttelt mich. Das kann ich jetzt nicht mehr ignorieren.

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Die Stille dehnt sich unerträglich, und ich verspüre den irrationalen Drang loszuplappern, nur um die Zeit schneller verstreichen zu lassen. Im Herzen der Bestie... der Teufel muss sich hier wohlfühlen. Überall vermischt sich das Verfallene, Verkohlte, Verbrauchte mit dem Glanz und Glitter. Zeit, sich zu konzentrieren, sage ich mir. Sie will immer persönlich dabei sein, in Fleisch und Blut. Um das Kommen und Gehen zu beobachten. Darstellungen von Fraktalen funkeln an den Wänden. Sie steht mit gespreizten Beinen da, die Arme locker herabhängend, den Kopf aufrecht, auf der Hut. Ihr haltet besser Abstand. Aufgabe des Schriftstellers ist es, zu beobachten und zu lauschen. Die Strukturen der Welt in Erfahrung zu bringen und sie den anderen zu enthüllen. Für meine Wahrnehmung ist der Ort dunkel, emotionslos, tot. Er besteht aus leblosen Dingen: Plastik, Metall, Beton. Die Nacht ist kühl. Widerwärtige Gerüche liegen in der Luft. Es ist keine Übung. Es macht mir grossen Spass.

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Die Ausübung dieser Kunst entzieht sich jeder Erklärung, und zwar aus dem einfachen Grund, weil diese Kunst an sich absurd ist. Welche Worte können die gewünschte Wirkung erzielen... Die Sprache kann unerträglich heikel und ungenau sein. Kein Sinn für Humor. Ja, ich habe einen Auftrag. Ich rase... Niemand wird mich kommen sehen. Ich übernehme das Kommando. Normale Funktionen fortsetzen. Keine Einmischungen in eventuelle Veränderungen, die ich im System vornehme. Ich brauche lediglich auf die richtigen virtuellen Knöpfe zu drücken. Es gibt keine offensichtlichen Hinweis darauf, was geschehen ist. Keine Schäden an der Kleidung, keine offensichtlichen Spuren einer Wunde. Plötzlich erklingt ein Warnton. Die Sekunden ticken dahin. Nichts ändert sich. Sie geniesst ganz eindeutig jeden Augenblick. Ich erzeuge Illusionen. Ich werde euch nichts tun.

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Es ist kein so guter Platz zum Leben, eher ein Plastikbehälter oder eine Art Sarg, wirklich. Und ziemlich viel Druck. Wir haben unsere Sache gut gemacht, bis jetzt. Niemand hat auch nur einen Kratzer abbekommen. Aber irgendwas liegt in der Luft. Fühlt sich nicht gut an. Überall in der Gegend brechen jetzt heftige Schiessereien aus, automatisches Feuer, das hin und wieder vom Donnern schwerer Waffen übertönt wird. Sie schreit auf. Zutritt für Unbefugte verboten. Etwas Schweres knallt gegen kreischendes Metall. Ein Sicherheitslaufsteg aus Beton. Der Asphalt sieht richtig sauber aus. Nirgendwo Abfälle. Die Morgendämmerung bricht an, draussen herrscht düsteres Zwielicht. Die alten Häuser am Strassenrand werfen dunkle Schatten. Ein Merkmal der Todeszone. Es geht so schnell vorbei, wie es kommt.

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An einem gewissen Punkt lässt einen das Adrenalin glauben, man könne ewig so weitermachen. Aber man braucht nur die Augen zu schliessen und sich für einen Augenblick zu entspannen, und schon bricht die Müdigkeit über einem zusammen wie eine Flutwelle. Das Unerwartete ist ein integraler Bestandteil dieses Spiels. Vielleicht bekommen wir jetzt etwas Luft. Zumindest für ein paar Stunden. Auf welches Zuhause beziehst du dich? Das ist ein wunder Punkt. Jeder Idiot kann das erkennen. Hat es Komplikationen gegeben? Ein kleiner bitterer Sieg. Die Wände pulsieren rot. Das System schaltet auf aktiven Alarmzustand. Die Wölfe greifen knurrend mit gebleckten Zähnen an. Wir müssen das Richtige tun, auch wenn wir dabei alle draufgehen. Ich will Informationen. Ich bin in einem Wald mit einer finsteren Ausstrahlung von Gefahr. Dicke graue Nebelschwaden wallen über den Boden. Gefahr lauert in hohlen Baumstämmen, im abgestandenen Wasser eines blubbernden Teiches, in den riesigen schwarzen Gestalten, die überall in der Dunkelheit warten und leise durchs Unterholz rascheln. Viele Wege führen in diesen entsetzlichen Elektronenwald.

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Die Wirklichkeit ist rauh. Wir brauchen andere Perspektiven, andere Inputs. Es wird ernst. Sie hat die Führung übernommen, weil sie sich auskennt. Sie kennt die Verfahrensweisen, die Sprachregelungen. Ich sehe die Welt auf meine Weise. Ich weiss, dass nur wenige meine Sichtweise teilen. Mir ist klar, dass die meisten das Leben auf eine Weise betrachten, die entweder fehlerhaft oder illusorisch ist. Das Problem besteht natürlich darin, dass es den anderen an meinen Fähigkeiten mangelt. Ich gebe auf. Nicht schiessen. Ich komme raus. Gesicht auf dem Boden. Die Paranoia greift um sich. Guter Gott, was haben sie mit ihr gemacht? Ihre Hände bewegen sich unablässig, bedecken ihren Mund, dann ihre Augen, wischen über Stirn und Wangen. Ihre Augen sind rot, die Haare wirr. Was wird mit mir geschehen? Sie besitzt geringfügige rohe Fähigkeiten. Unfertige, ungeübte. Sensibilität, eine Art natürlichen Widerstand und grosse Willenskraft. Sie braucht länger als nur ein paar Augenblicke, um sich zu beruhigen. Wenn es eine Schau ist, dann jedenfalls eine verdammt gute. Jede Bewegung sitzt, eine makellose Vorstellung.

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Dieser Raum muss eingehender untersucht werden. Hier funkelt Leben, wenn auch schwach. So viel zu Vorwarnungen. Und dann heisst es: nichts wie weg! Schwere Waffen dröhnen. Das ist ganz schlecht. In diesem Fall hat das Einfache das Komplizierte bedeutungslos gemacht. Oder beinahe bedeutungslos. Auf der Strasse muss man schnell handeln oder man ist tot. Gute Instinkte haben. Wie soll man es sonst nennen? Sie muss sich als Mann beweisen. Sie muss Dinge tun. Verrückte, gefährliche Dinge. Ihr Lächeln wird weicher. Eine Welt wirbelnden Rauchs und lächelnden Zorns. Sie sind gut organisiert und stellen die ganze Nacht Wachen auf. Ich werde ihnen einen Weg zurück ins Leben anbieten. Warum nicht? Einfach drauflos. Es liest sich interessant. Ja. Aber nicht schlüssig. Genau. Es ist ein Anfang. Etwas, womit man arbeiten kann.

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Das Zimmer ist klein, die Einrichtung primitiv und das Mobiliar schäbig. Die Wände sind so bemalt, dass sie wie ein Wald aussehen. Für mich sind alle diese Orte gleich. Eine einzige Masse Stahlbeton. Ein mieser Haufen Scheisse. Wenn ich nur mehr darüber wüsste, was eigentlich vorgeht. Das kann schlimm werden, echt schlimm. Hat es mit mir zu tun? Es könnte eine Menge mit mir zu tun haben, je nachdem, wie sich die Dinge entwickeln. Was stimmt nicht mit der Gesellschaft? Zuviel Zwang! Zwang zu Jahren ohne Hoffnung, ohne Ziel und ohne Ende. Die Schutzvorrichtungen sind getarnt, verborgen, absichtlich verhüllt. Das gehört selbstverständlich zur Strategie. Sie wollen mich in einem Zustand mentaler Unsicherheit und emotionalen Aufruhrs halten. Sie wollen mich unterwürfig. Schwach. Eine elementare Vorgehensweise. Ein hübscher kleiner Trick, um meine Angst und Verwirrung noch zu vergrössern. Gewisse Fakten dieser Art wollen mir nicht aus dem Kopf gehen. Unvermeidlich, lautet der Fachausdruck.

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Man kann einen Kerl nicht derartig zuschneiden. Man kann ihn nicht zum Duplikat einer anderen Person machen. Man kann die Spuren nicht auslöschen. Jedenfalls nicht alle. Die Schmerzen sind angeblich unerträglich. Manche Leute verwandeln sich praktisch über Nacht. Andere werden ganz einfach wahnsinnig. Ich habe keine Zukunft. Wir reden über die Vergangenheit. Ich will aber über die Zukunft reden. Du hast etwas bemerkt? Verdammt gute Frage. Sei ganz vorsichtig. Ihre Augen sind weit aufgerissen. Hat uns jemand verkauft? Sehr wahrscheinlich. Aber wir sind gewarnt. Wir sollten verschwinden. Wir sind wie Bauern in einem Schachspiel benutzt worden. Vielleicht, vielleicht nicht. Lass uns abschwirren. Dieser geballten Macht kann man sich nicht entziehen.

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Die Frage lautet: Wie bekommen wir, was wir brauchen? Ich bin gefoppt worden. Es ist eine Nacht der Listen und Tricks. Und diesmal werde ich auf keine noch so schlaue Illusion hereinfallen. Wir alle kennen die Risiken. Der Tod ist ein integraler Bestandteil des Spiels. Das Geld können wir trotzdem brauchen - wenn alles cool ist, machen wir es. Sie reibt sich die Stirn. Mittlerweile hätten mir mindestens hundert Fragen in den Sinn kommen müssen. Vielleicht bin ich aber auch zu müde, um so angestrengt zu denken. Zu viele Fakten spielen mit hinein. Man muss sich auf die Schlüsselaspekte konzentrieren. Auf das, was wirklich zählt. Sie sitzt auf der Toilette, das Gesicht in den Händen, und ringt um ihre Fassung. Das Spiel zwingt mich, meine geistige Grundhaltung sehr abrupt zu ändern, in wenig mehr als einem Augenblick. Ich bin gezwungen, sehr rasch zu denken, Intuitionssprünge zu vollziehen, zu denen ich mich nur halb in der Lage fühle. Danach stehe ich am Rand einer Ohnmacht - starkes Zittern, Herzklopfen. Mir geht zuviel im Kopf herum.

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Ich habe das Gefühl, als rauschten die Dinge zu schnell an mir vorbei, als entglitten sie meiner Kontrolle. Sie sagt sich, dass dem nicht so ist. Ihr Plan nimmt Gestalt an. Ich werde ihn in die Tat umsetzen. Es ist eine beängstigende Erkenntnis. Die letzten Tage sind mit derartigen Erkenntnissen überfrachtet gewesen. Ich denke daran. Ich schliesse die Augen und sage mir noch einmal, dass ich es irgendwie schaffen werde. Ich habe keine Wahl. Alles hängt davon ab. Ich werde tun, was ich tun muss. Viel zu bald. Das Timing ist absolut präzise. Ich verfüge über spezielle Informationen, die nicht durch die üblichen Kanäle geflossen sind. Mache ich dich nervös? Nein, wahrscheinlich ist es besser, wenn ich nichts tue, nichts sage, überhaupt nicht reagiere. Keine Alarmsirenen, keine Schreie... soweit so gut. Habe ich eine andere Wahl, verdammt? Sehr riskant. Drück auf die Tube. Ein ungünstiges Kräfteverhältnis. Bleib in Bewegung! Was zum Teufel stimmt nicht mit mir? Meine Beine geben nach, und ich schlage schwer auf den Boden auf. Es ist vorbei. Ich bin bereits tot. Ich lege den Kopf auf den kühlen Asphalt und atme tief aus. Ich werde einfach hier liegen bleiben, bis sich die letzten Lebensfunken in der Nacht verflüchtigt haben. Ich bekomme keinen zusammenhängenden Satz heraus. Ich kann nicht glauben, was ich vor mir sehe. Ich entferne mich sofort aus dieser Strasse des Todes.

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Der heutige Tag ist perfekt. Ich habe mich noch nie so lebendig gefühlt. In ihren Augen funkelt eine kaum gebändigte Erregung. Ist das klug? Ein perfektes Werkzeug. Es ist alles sehr ausgereift. Eine Welt, in der man kurzen Prozess macht. Hier zahlt es sich aus, paranoid zu sein. Die Bildschirme glimmen in weichen Farben und zeigen tausend verschiedene Bilder. Ich starre sie an und versuche, den komplexen Ketten von Symbolen einen Sinn abzugewinnen. All dies stellt eine fremdartige Sprache dar, doch ich habe das Gefühl, dass diese Formen - die Spiralen und die sich verzweigenden Bäume, die Büschel und die unregelmässigen Pyramiden - etwas mit der komplizierten Chemie des menschlichen Körpers zu tun haben. Was ich mache, ist eine Art Kunst. Nur wenige andere können das - ein abnormes Verhalten als schlüssigen Teil der Realität erscheinen zu lassen. Eine falsche Erfahrungslandschaft wird hervorgerufen. Eine bewegte Landschaft mit einer vorbestimmten Ereigniskette. Wichtig ist nur, welche Informationen die zentralen Bilder enthalten. Ich weiss. Ich empfinde es auch so. Wir fühlen uns stark davon angezogen.

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Wir stehen für uns. Aber stimmt das auch? Oder werden wir von unbekannten Kräften geformt? Die Ströme sind verschmutzt. Wohin ist meine Gewissheit verschwunden? Solche Träume bedeuten etwas. Man hat dich auch deshalb ausgewählt, weil du nicht Teil dieser furchtbaren Maschinerie bist. Solche Talente müssen eingespannt werden, man muss sie belohnen oder vernichten. Kontrolle ist der Schlüssel. Gelenktes Interesse. Wie die Luft zum Atmen. Hat es einen Namen? Brutale Neukonditionierung. Vielleicht war ich früher einmal anders. Aber was hats mir eingebracht? Sie haben mich konditioniert. Mich von meiner Vergangenheit abgetrennt und mich gelehrt, der dunklen Seite meines Ichs zu misstrauen. Doch es ist genau dieser Teil von mir, aus dem alles hervorgeht. Der denkende Teil ist nur der Prozessor... Die Einsichten stammen aus einer tieferen Quelle. Ich lächle, weil ich weiss, dass sie mich beobachten und hören, was ich sage. Ich beherrsche dieses Spiel viel besser als sie. Sehr viel besser. Dennoch tut es weh.

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Eine Andeutung von Gewalttätigkeit. Die Luft ist so unbewegt wie im Innern einer versiegelten Kiste. Nichts rührt sich, kein Blätterrascheln, keins der weichen, leisen Geräusche von bewegtem Wasser, kein Summen von Insekten. So gefällts ihnen. Aber es befriedigt sie nicht. Nichts hier kann einen befriedigen. Es sind alles nur Oberflächen. Es gibt hier keine Tiefe. Nichts ist irgendwo verwurzelt. Eine unvollkommene Mimikry. Gibt es denn sonst nichts? Nur diesen teuflischen Handel? Ich hab immer gegen das System gekämpft. Seit ich weiss, dass ich es kann. Anfangs nur mit Kleinigkeiten. Aber diese obsessive Gewissenhaftigkeit ist auf ihre Art schon beeindruckend. Wie schön alles im Licht der Laternen aussieht, wie perfekt, und doch... Die Dinge sollten so sein, wie sie erscheinen. Nein, die Dinge sollten so erscheinen, wie sie wirklich sind. Nun, dies hier ist genug Material.

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Erst jetzt begreife ich allmählich den Preis, den ein solcher Realismus kostet: die einschränkenden Faktoren und die beteiligten Disziplinen. Es reicht nicht aus, die perfekte Illusion zu schaffen. Es ist ausserdem notwendig, eine fortwährende Integrität im Geist des Beobachters aufrechtzuerhalten. Natürlich gibt es eine einfache Antwort: man merzt alle Verstösse gegen die fortlaufende Integrität aus. Ich sehe nur Probleme, keine Lösungen. Ich hole einmal tief und zittrig Luft. Kleine Schritte, sage ich zu mir... eine weiche und leise Stimme in der Dunkelheit. Aber zuerst werde ich sie unterminieren. Erst werde ich ihr Selbstvertrauen erschüttern und sie dazu bringen, alles in Frage zu stellen, was sie unternehmen. Willst du das wirklich so haben? Sieg oder Niederlage hat keine Bedeutung für mich. Ist ohne Interesse. Sie dreht sich um und reibt sich die Augen, zu müde, um den Gedanken weiterzuverfolgen. Und am Morgen? Am Morgen werde ich wieder von vorn anfangen.

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Was für eine Zeitverschwendung, so zu leben wie wir. So viele Welten. Und alle so kalt. Ein Tier, das denken und fühlen kann. Nein. Wir sind wie zwei Maschinen, die miteinander Daten austauschen. Nichts Reales. Ein Fetzen Dunkelheit. Das Spiel als solches ist gut. Aber warum machen wir das Spiel nicht etwas aufregender? In ihren erschrockenen Gesichtern dämmert langsam das Begreifen. Jetzt hast dus endlich kapiert. Ist es meine Schuld, dass diese Dinge aus der Welt verschwinden? Du vergisst schnell. Du bist wie ein kleines Kind, weisst du das? Ich habe herausgefunden, dass es auf keine andere Art bewerkstelligt werden kann. Solange man nicht aufblickt. Solange man nicht stehenbleibt und die Dunkelheit ringsherum sieht. Es sollte eine von aller Bedeutung befreite Landschaft sein. Eine Landschaft beziehungsloser Formen. Ein wirklicher Ort. Wie dunkel es dort auch ist. Es kommt mir so real vor. Aufwachen, und dann wieder aufwachen. Es muss einfach so real wie möglich sein. Eine Kunst, vor der man sich fürchten muss. Vielleicht gibts nichts anderes. Nur verschiedene Dinge, die man gern haben will. Aber ich hab recht, oder? Das hat gesessen. Mitten ins Schwarze!

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